Babahoum

ReneKolb25. Oktober in Arbon TG geboren. Nach Scheidung der Eltern aufgewachsen im Waisenhaus und anschliessend Jugendheim, wo er eine gute Zeit verbringt, eine Gärtnerlehre absolviert und mit grossem Erfolg abschliesst.Es folgen ausgedehnte Reisen durch Spanien, Portugal, Dänemark, Schweden, Holland, Deutschland sowie längere Aufenthalte in Südfrankreich und talien (genauere Daten unbekannt). Vor allem da kommt er erstmals mit Gemälden alter Meister in Berührung.

1964 Begegnung mit dem Maler Francesco Galeotti (*1920 in San Adriano, Toskana). der in ihm das Interesse an der Malerei weckt. 1966 definitive Niederlassung in Zürich und Arbeit als Vereinsabwart bei der Stadt Zürich.Oktober 1996 Pensionierung, Besuch sämtlicher Kunstmuseen in der Schweiz und im angrenzenden Ausland.Ausstellungen des Autodidakten René (Reinhard Gallus) Kolb:
September 1964 in Maradi (Toskana, Italien), November 1968 im Café «atelier» in Zürich, November 1975 im «Kaufleuten» in Zürich, Mai 1992, 1995, 1998, 2001 in der Malerwerkstadt von Rolf Eppler, Zürich, 28. Januar 2008, stirbt in Zürich in seiner Wohnung, die ihm auch als Atelier diente.21.-23. November 2008 Gedenkausstellung im Maleratelier von Rolf Epler (Portraitfoto Christian Schwarz)

Eine Entdeckung: sie heisst René Kolb
Im Sommer 2008 haben einige Freunde und Sammler beschlossen, die Malerei von René Kolb mit einer Ausstellung und einem Kartenset einem grösseren Publikum zugänglich zu machen. An die hundert Bilder konnten in kürzester Zeit zusammengetragen werden.
Diese späte Ehrung wird, so ist zu hoffen, über Wipkingen und den Zürcher Stadtkreis 1, Kolbs engeres Lerbensumfeld, hinausstrahlen. Es wäre angemessen, den Künstler von nun an als eigenständigen Surrealisten unseres Landes wahrzunehmen, in einer Reihe mit Ernst Maass. Max von Moos, Werner Schaad und Walter Kurt Wiemken. Kolbs Surrealismus kann fast sachlich auftreten, von der Alltagswirklichkeit nur wenig – aber eben um Entscheidendes – abgehoben (z.B. «Herr mit Perle», «Bar d'Amigi»).Sein Surrealismus entfaltet sich oft in klassizistischen, gleichsam transparenten Archtitekturkulissen, die an Giorgio de Chirico erinnern. In diesem Rahmen kann er sich in einzelnen Requisiten verdichten: an unvermittelt auf dem Boden ausgestreuten Glaskugeln, an überraschend plazierten Hand- und Fussfragmenten, an einem in einer Nische angelehntem Anker und einem Segelschiff im Hauseingang.René Kolbs Humor kann sich oft schon an verkehrten Grössenverhältnissen entzünden. Da schaukelt eine riesige, mit Früchten schwer beladene Schale wie ein Boot am Rand eines zu klein geratenen Sofas; da ragt ein überdimensionierter Teppichklopfer absurd, aber unabweisbar vor einer Küstenlandschaft empor.Kolbs Humor kan gelegentlich volkstümliche Züge annehmen. Eines seiner Bilder zeigt ein grosses Glas Wein, an dessen Stil ein Strick befestigt ist, so dass es jäh weggezogen werden könnte. Es ist anzunehmen, dass der Künstler derart auf seine Neigung anspielt, eins über den Durst zu trinken. Dann wieder eignet diesem Humor etwas Vertracktes, Hintergründiges. Auf dem Bild «Briefumschläge» hat der Künstler von seinem grpssem Kollegen René Magritte Post bekommen. Sein Antwortbrief ist schon bereit, die Briefmarke (auffälligerweise eine italienische) ebenfalls aufgeklebt, doch die Adressanschrift fehlt noch. Wird Kolb den Brief auch wirklich abschicken? Wenn nein, warum nicht? An uns, den Betrachtern, liegt es, die Geschichte weiterzuspinnen . (Dr. Fritz Billeter an der Eröffnung der Gedenkiausstellung 2008) Teil 2 zeigt einen Blick auf die Vernissage seiner Gedächtnisausstellung 2008.

 

René Kolb

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